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OSTSEE-ZEITUNG.DE
28. Mai 2005
Greifswald (OZ) Die Freude in Greifswald war groß: Nach zwei Jahren harter Arbeit – Anträgen, Gutachten und Konzeptverteidigungen – hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) den transregionalen Sonderforschungsbereich „Grundlagen komplexer Plasmen“ bewilligt. Das auf zwölf Jahre angelegte Forschungskonzept wird von Physikern der Unis Greifswald und Kiel sowie von Wissenschaftlern des Instituts für Niedertemperatur-Plasmaphysik Greifswald und des dortigen Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik getragen.

Bereits in der ersten Förderperiode – vom Juli dieses Jahres bis 2009 – stehen sechs Millionen Euro Zuschüsse mit 25 zusätzlichen Stellen für Nachwuchswissenschaftler zur Verfügung. Damit setzt sich an der Uni Greifswald die Erfolgsgeschichte der Plasmaphysiker fort, die sich mit dem ersten und lange einzigen Sonderforschungsbereich (SFB) des Landes – „Kinetik partiell ionisierter Plasmen“ – einen Namen gemacht haben. Auch an der Gründung dieses Sonderforschungsbereiches war die Uni Kiel beteiligt.

Im aktuellen Projekt sollen Eigenschaften „komplexer Plasmen erforscht werden“, erklärt Prof. Jürgen Meichsner, Initiator des SFB aus Greifswald. Das sind Formen des Plasma, die durch die Anwesenheit von negativen Ionen, Staubpartikeln und reaktiven Molekülen sowie durch die Wechselwirkung der Plasmen mit Oberflächen charakterisiert sind. Derartige Situationen trifft man in technologischen Verfahren, aber auch bei Kometen oder der Sternentstehung an. „Wir werden Grundlagen physikalischer Prozesse in solchen Plasmen untersuchen“, so Meichsner.

Die Ergebnisse können sowohl zum besseren Verständnis astrophysikalischer Vorgänge als auch zur Entwicklung von Technologien beitragen. Meichsner: „Zum Beispiel bei der Herstellung von Prozessoren und der Veredelung von Oberflächen, in der Umwelt- und Medizintechnik.“ Oder – natürlich – der Entwicklung von Plasmalichtquellen.


Millionen für Plasma-Forschung

Hochschule Donnerstag, 26. Mai 2005